Früherkennung von Darmkrebs

Wird Darmkrebs rechtzeitig erkannt, ist er in den meisten Fällen heilbar. Die wichtigsten Untersuchungsmethoden sind der Blut-im-Stuhl-Test (FIT) und die Darmspiegelung.

Krebsliga Schweiz

27. Februar 2024

Darmdarstellung
Mit Früherkennungsuntersuchungen soll Darmkrebs entdeckt werden, bevor Beschwerden auftreten. (Foto: Pexels)

Wie funktioniert der Blut-im-Stuhl-Test (FIT)?
Dieser Test findet Blut im Stuhl, das mit blossem Auge nicht sichtbar ist. Das Blut kann von verletzten Polypen oder Tumoren im Dickdarm stammen. Polypen sind gutartige Ausstülpungen vom Darm. Sie können sich mit der Zeit zu einem Tumor entwickeln. Ein Tumor ist eine Wucherung von Krebszellen. Erhältlich ist der Blut-im-Stuhl-Test bei der Ärztin oder dem Arzt sowie in Apotheken. Die Krebsliga empfiehlt den FIT-Test. Er ist einfach durchzuführen und ergibt die verlässlichsten Resultate. Die Stuhlproben werden von Fachpersonen analysiert und ausgewertet. Ist Blut im Stuhl vorhanden, muss der Arzt herausfinden, woher das Blut stammt. Die Ärzte werden dir eine Darmspiegelung vorschlagen. Blut im Stuhl kann andere Ursachen als Krebs haben. Vielleicht stammt es von Hämorrhoiden.
Ist kein Blut im Stuhl, brauchst du in der Regel keine weiteren Untersuchungen.

Was ist eine Darmspiegelung?
Bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) schaut ein Arzt oder eine Ärztin mit einer kleinen Kamera in den Darm. Die Kamera ist an einem langen Schlauch (Endoskop) befestigt und wird in den Darm eingeführt. Die Kamera zeigt Bilder vom Darm auf einem Bildschirm.
Mit dieser Methode kann der Arzt Darmpolypen und Tumore mit hoher Sicherheit finden. Der Ärztin kann Polypen direkt bei der Darmspiegelung entfernen, um Krebs vorzubeugen.
Vor der Untersuchung muss der Darm leer sein, damit der Arzt alles gut sehen kann. Dafür musst du am Tag vorher und am Untersuchungstag Abführmittel nehmen und viel trinken. Die Untersuchung tut normalerweise nicht weh.
Du kannst ein Schlafmittel bekommen, so dass du während der Untersuchung schläfst. Selten kann es Verletzungen oder Blutungen geben, wenn Polypen entfernt werden.
Die Kosten für die Untersuchungen werden von der Krankenversicherung für Menschen im Alter von 50 bis 69 Jahren übernommen. 
Alle zwei Jahre wird entweder ein Blut-im-Stuhl-Test oder alle zehn Jahre eine Darmspiegelung bezahlt. Die Versicherten müssen die Kosten bis zur jährlichen Höchstgrenze (Franchise) und den Selbstbehalt tragen.
Bei systematischen Früherkennungsprogrammen müssen die Versicherten nur den Selbstbehalt bezahlen. Sie sind von der jährlichen Franchise befreit.
Die Krebsliga empfiehlt und unterstützt Darmkrebs-Vorsorge-Programme für Personen von 50 bis 74 Jahren.

Manche Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs: 

  • Wenn ihre Eltern oder Geschwister Darmkrebs oder viele Darmpolypen haben,
  • wenn bei ihnen schon früher Darmpolypen gefunden wurden,
  • wenn sie an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa).

Wenn das bei dir der Fall ist, sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Sie können dir empfehlen, ab welchem Alter bei dir eine Untersuchung ratsam ist.

Risiko senken 
Einen Schutz vor Darmkrebs gibt es leider nicht. Ein gesunder Lebensstil kann aber das Risiko einer Darmkrebserkrankung senken:

  • Halte dein Gewicht im Normalbereich.
  • Bewege dich ausreichend.
  • Iss wenig rotes und verarbeitetes Fleisch, dafür genügend Lebensmittel, die viel Nahrungsfasern enthalten (zum Beispiel Vollkornprodukte, Gemüse und Früchte).
  • Trinke wenig Alkohol.
  • Rauche nicht.

Symptome erkennen 
Darmkrebs entsteht langsam. Daher kann es Jahre dauern, bis du Beschwerden hast. 
Diese Beschwerden können auf Darmkrebs hinweisen:

  • Blut im Stuhl
  • Stuhldrang, aber keinen Stuhlgang
  • Veränderte Stuhlgewohnheiten
  • Anhaltende Bauchschmerzen
  • Ungewollter Gewichtsverlust

Diese Beschwerden können eine andere Ursache als Krebs haben. Wir empfehlen, sie mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen.