Rückenschmerzen und Stress: Wie Hektik im Alltag den Rücken beeinflusst

Oft zeigt sich Stress nicht nur in Form von mentaler Anspannung, sondern hat auch körperliche Auswirkungen, vor allem auf den Rücken. Aber wie hängen Stress und Rückenschmerzen eigentlich zusammen, und was kann man dagegen tun?

Kerstin Volkart

01. Juli 2025

Holzmännchen mit Rückenschmerzen, gebeugt und gestützt.
Rückenschmerzen deuten nicht selten auf zu viel Stress hin. (Symbolbild: Adobe Stock)

Stress gehört für viele Menschen zum Alltag – sei es durch berufliche Verpflichtungen, familiäre Aufgaben oder persönliche Herausforderungen. Wie Stress zu Rückenschmerzen führt: die wissenschaftlichen Zusammenhänge.

Stress aktiviert das autonome Nervensystem und führt dazu, dass der Körper in einen Kampf- oder Fluchtmodus schaltet. Dabei wird die Muskulatur angespannt, insbesondere im Schulter- und Rückenbereich. 

Chronischer Stress kann zu einer dauerhaften Anspannung der Muskeln führen, was Verspannungen und schliesslich Schmerzen verursacht.

Studien zeigen, dass Menschen mit hohem Stresslevel häufiger über unspezifische Rückenschmerzen klagen als Menschen mit geringerer Belastung.

Typische Stresssymptome im Rückenbereich
Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich: Diese können sich bis in den Kopf ausbreiten und Spannungskopfschmerzen verursachen.

Druckgefühl im oberen Rücken: Häufig durch die hohe Muskelspannung bedingt.

Lendenwirbelprobleme: Stress kann auch den unteren Rücken betreffen, da dieser Bereich oft die körperliche Belastung von langem Sitzen und schlechter Haltung trägt.

Praktische Tipps: Wie man den Teufelskreis durchbrechen kann
Achtsamkeitstraining und Meditation: Regelmässige Achtsamkeitsübungen helfen, den Stresspegel zu senken und die Muskulatur zu entspannen.

Progressive Muskelentspannung nach Jacobson: Eine bewährte Methode, um gezielt Muskelverspannungen zu lösen. Einfach durchführbar, auch im Büroalltag.

Bewegung als Ausgleich: Ein täglicher Spaziergang oder eine Runde Yoga kann den Stress abbauen und die Rücken- und Nackenmuskulatur entspannen.

Atmung bewusst steuern: Tiefes, bewusstes Atmen aktiviert den Parasympathikus und hilft, Anspannung zu reduzieren.

Langfristige Prävention: Stressmanagement im Alltag integrieren
Zeitmanagement und Priorisierung: Überforderung ist oft ein Auslöser für Stress. Ein besseres Zeitmanagement hilft, Aufgaben zu priorisieren und Zeitdruck zu reduzieren.

Pausen einplanen: Kleine Auszeiten während der Arbeit verhindern die ständige Anspannung der Rückenmuskulatur. Kurze Stretching-Einheiten oder eine Runde frische Luft wirken oft Wunder.

Ergonomische Anpassungen: Ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz kann helfen, Rückenproblemen entgegenzuwirken, wenn sich die Muskulatur durch Stress dauerhaft anspannt.

Wann sollte man eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen?
Rückenschmerzen, die trotz Stressreduktion und Bewegung nicht besser werden, sollten ärztlich abgeklärt werden. Manchmal liegen ernsthafte Probleme zugrunde, die eine gezielte Therapie erfordern.

Ein Besuch bei der Physiotherapeutin oder beim Osteopathen kann helfen, stressbedingte Muskelverspannungen zu lösen und langfristig Beschwerden zu lindern.