Wie hängen Krebs und Lifestyle zusammen?

Unser Alltag ist voll kleiner Entscheidungen, die unsere Gesundheit beeinflussen – auch das Krebsrisiko. Bewegung, Ernährung und andere Lifestyle-Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle. Wie kann man gezielt vorbeugen?

Krebsliga Schweiz

23. September 2025

Eine Gruppe von sechs Personen sitzt um einen Tisch und geniesst gemeinsam Essen und Getränke.
Lifestyle zählt: Gesunde Ernährung, Bewegung und Gemeinschaft stärken die Krebsprävention. (Symbolbild: Adobe Stock)

Warum hilft es, wenn ich mich regelmässig bewege? Wenn du dich regelmässig bewegst, hat das positive Auswirkungen: 

  • Bewegung beschleunigt den Stoffwechsel und hilft dabei, Stress abzubauen. Bewegung ist ebenfalls gut für das Immunsystem und die Verdauung. Ausserdem stärkt Bewegung deine Knochen.  
  • Wenn du dich bewegst, verbrennst du mehr Kalorien und kannst besser ein gesundes Gewicht halten.  
  • Dein Risiko für bestimmte Krebsarten nimmt ab.  
  • Wenn du bereits an Krebs erkrankt bist, kann regelmässige Bewegung die Heilung unterstützen.  
  • Auch das Risiko für Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Osteoporose (Knochenschwund) und Typ-2-Diabetes sinkt durch regelmässige Bewegung.

Erwachsene sollten sich wöchentlich mindestens 150 Minuten moderat bewegen. Dazu gehören zum Beispiel Radfahren oder Gartenarbeit. Alternativ kannst du 75 Minuten pro Woche intensiv trainieren, wie beim Joggen oder im Fitnessstudio. Du kannst auch Aktivitäten kombinieren, bei denen du dich moderat und intensiv anstrengst.

Versuche die Zeit zu verringern, in der du sitzt (vor dem Fernseher oder am Computer).

Tipps

  • Schalte bewusst deinen Computer oder Fernseher aus. Mache stattdessen etwas an der frischen Luft.  
  • Fahre zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Arbeit.  
  • Erledige deine Einkäufe zu Fuss oder ebenfalls per Fahrrad.  
  • Steige eine Haltestelle früher aus der Tram oder dem Bus aus und gehe den Rest zu Fuss.  
  • Nimm die Treppe anstelle des Aufzugs.  
  • Setze dir Ziele: zum Beispiel täglich mindestens 10‘000 Schritte zu gehen

Welches Risiko habe ich, wenn ich übergewichtig bin?
Was ist Übergewicht? Die Medizin unterscheidet zwischen Übergewicht und Adipositas. Adipositas ist starkes Übergewicht. Starkes Übergewicht kann verschiedene Krankheiten verursachen oder begünstigen. Darunter sind auch einige Krebserkrankungen. Der Zusammenhang zwischen leichtem oder moderatem Übergewicht und möglichen Krebserkrankungen ist jedoch nicht sicher geklärt.

Starkes Übergewicht oder Adipositas ist selbst eine Erkrankung. Falls du unter Adipositas leidest, können dir verschiedene Behandlungen helfen. Sprich mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt darüber. Wenn du nur leicht oder moderat übergewichtig bist, dann kannst du darüber nachdenken, dein Gewicht zu reduzieren. Wenn es dir gelingt, dein Übergewicht zu verringern, kannst du wahrscheinlich mit positiven Effekten für deine Gesundheit rechnen.

Allerdings ist es schwierig, leichtes Übergewicht genau zu bestimmen. Menschen mit einem hohen Anteil an Muskeln sind zum Beispiel oft rechnerisch leicht übergewichtig. Zudem kann es Lebenssituationen geben, in denen ein leichtes Übergewicht sogar einen Vorteil bietet.

Wenn du unsicher bist, ob du übergewichtig bist, dann sprich mir deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt darüber. Sie oder er kann dir auch sagen, ob du davon profitieren kannst, wenn du abnimmst.

Warum ist es riskant, Alkohol zu trinken?
Alkohol hat viele schädliche Auswirkungen. Eine davon ist, dass er verschiedene Krebsarten verursachen kann. Alkohol schädigt die Zellen und das Erbgut in den Zellen. Dadurch kann es zu Gendefekten kommen, die Krebs verursachen oder begünstigen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO fasst zusammen:

  • Alkohol kann mindestens sieben Arten von Krebs verursachen.
  • Das Krebsrisiko durch Alkoholkonsum steigt ab dem ersten Glas.
  • Tabak- und Alkoholkonsum vervielfachen das Krebsrisiko.
  • Durch Alkoholkonsum bedingte Krebserkrankungen sind vermeidbar.

Um Krebs vorzubeugen, solltest du auf Alkohol verzichten. Es gibt keine unbedenkliche Menge Alkohol.  

Tipps

  • Trinke alkoholfreie Getränke. Viele Getränke gibt es inzwischen in einer alkoholfreien Variante: Bier, Sekt, Cocktails, Wein …
  • Stille deinen Durst mit Wasser oder anderen ungesüssten Getränken.

Warum sollte ich weniger Fleisch und Wurst essen?
Wenn du viel rotes Fleisch oder Wurst isst, kann das ungesund sein. Dein Risiko vor allem für Darmkrebs steigt dadurch an. Rotes Fleisch ist Fleisch von Säugetieren, also Fleisch von Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Hammel, Pferd, Ziegen oder Wildtieren. Geflügel und Fisch erhöhen laut Experten das Krebsrisiko nicht.

Es ist noch nicht sicher, wie Konsum von rotem Fleisch oder Wurst verschiedene Krebsarten beeinflusst. Mögliche Gründe dafür könnten sein:

  • bestimmte Fette, die im Fleisch enthalten sind
  • viel Eisen in rotem Fleisch  
  • Nitrosamine, die in Wurstprodukten zu finden sind  
  • Stoffe, die beim Kochen und Braten von Fleisch entstehen.

Eine Ernährung mit viel Fleisch enthält oft mehr Fett und Kalorien als eine vegetarische oder fleischarme Kost. Wenn du dein Gewicht kontrollieren oder verringern möchtest, solltest du darauf achten, wie viel Fleisch und Wurst du isst.  

Tipps

  • Begrenze den Konsum von rotem Fleisch.
  • Verzichte nach Möglichkeit auf Wurstwaren.