Initiative E-Rezept Schweiz: Partner blicken gemeinsam voraus
Die Initiative E-Rezept Schweiz, getragen vom Schweizerischen Apothekerverband pharmaSuisse, der Vereinigung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH und HIN, blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück – und richtet den Fokus 2025 auf die Ausweitung und praktische Verankerung des E-Rezepts in der Breite.

Die E-Medikation macht in der Schweiz grosse Fortschritte: Im Jahr 2024 wurde ein zentraler Meilenstein erreicht, indem Apotheken technisch befähigt wurden, E-Rezepte einzulösen. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Patientensicherheit zu erhöhen und den Austausch zwischen Ärzte- und Apothekerschaft und Patientinnen und Patienten zu optimieren. Goldstandard ist dabei eine tiefe Integration in die Systeme der Apotheken. Der Service steht alternativ auch als Webapplikation zur Verfügung, sodass jede Apotheke am E-Rezept Schweiz teilnehmen kann. Die Resonanz aus der Branche ist ermutigend: Bereits hat sich jede zweite Apotheke in der Schweiz registriert und kann über die Plattform e-rezept.ch gefunden werden.
Apotheken, die bislang noch nicht im Apothekenfinder auf e-rezept.ch vertreten sind, haben weiterhin die Möglichkeit, Teil der Initiative zu werden. Apotheken, die mit HIN arbeiten, können sich direkt bei HIN registrieren, während Nutzerinnen und Nutzer einer Ovan ID die Registrierung über ofac vornehmen können. Die Teilnahme bietet nicht nur Zugang zu einem zukunftsweisenden System, sondern auch eine erhöhte Sichtbarkeit gegenüber Patientinnen und Patienten. Durch einen engen Austausch mit den Kantonsapothekerinnen und Kantonsapothekern und weiteren wichtigen Gremien und Behörden stellen die Initianten sicher, dass die Leistungserbringer mit dem E-Rezept Schweiz Service rechtskonform agieren.
Meilenstein 2024: Technische Basis vollständig etabliert
Ein entscheidender Erfolg des Jahres 2024 liegt in der vollständigen technischen Umsetzung des E-Rezept Schweiz Services in den Primärsystemen der Leistungserbringer. Auf Apothekenseite haben alle grossen Anbieter von Point-of-Sale-Systemen (POS) den Service integriert, namentlich HCI Solutions, ofac, ProPharma Systems und Dauf. Dies ermöglicht den Apotheken die sichere und effiziente Einlösung von E-Rezepten. Damit hat die Initiative E-Rezept Schweiz ihr selbst gestecktes Ziel für 2024 erreicht – auch dank grossen Anstrengungen der Softwarehäuser. Das zeigt: Die Branche steht hinter dem E-Rezept Schweiz.
Auf Seiten der Ärztinnen und Ärzte haben Hersteller von Praxisinformationssystemen (PIS) wie die Ärztekasse, Vitodata, Kern, Logival oder Axonlab den Service ebenfalls bereits implementiert. Dadurch können E-Rezepte direkt im PIS ausgestellt werden, ohne dass zusätzliche Software oder ein separates Login erforderlich wären. Besonders erfreulich: Die sogenannte «30-Sekunden-Wette» konnte gewonnen werden. Dies bedeutet, dass ein E-Rezept ebenso schnell und komfortabel ausgestellt werden kann wie ein herkömmliches Papierrezept. Diese Leistung belegt, dass digitale Lösungen nicht nur innovativ und sicher, sondern auch praktikabel und effizient sein können.
Fokus 2025: Schulung und Verankerung des E-Rezepts
Die Initiative E-Rezept Schweiz setzt im Jahr 2025 neue Schwerpunkte. Auf der technischen Ebene steht die Implementierung in den Systemen von Spitälern und Kliniken (KIS) an. Hier rechnen die Initianten mit ersten Umsetzungen Anfang 2025. Auf der Ebene der Anwendung steht die praktische Befähigung der Apotheken im Fokus. Um eine reibungslose Einlösung von E-Rezepten zu gewährleisten, bedarf es gezielter Informations- und Schulungsangebote für das Apothekenpersonal. Diese sollen die Apotheken in ihrer täglichen Arbeit unterstützen und sicherstellen, dass alle Akteure von den Vorteilen des E-Rezepts Schweiz profitieren.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die flächendeckende Verankerung. Um die Ausstellung von E-Rezepten zu fördern, organisieren die Initianten zusammen mit den Systemanbietern eine Serie von Online-Veranstaltungen, bei denen die verschiedenen Systemumsetzungen live demonstriert und Fragen aus der Praxis beantwortet werden. Damit auch die Bevölkerung für die Nutzung des E-Rezepts Schweiz sensibilisiert werden kann, stellt die Initiative Informationen auf der Website e-rezept.ch sowie in Form eines Flyers zur Verfügung, den Leistungserbringer ihren Patientinnen und Patienten im Rahmen der Konsultation abgeben können.
Nationale Grundlage, regionale Umsetzungsprojekte
Das Jahr 2024 hat die Initiative E-Rezept Schweiz dazu genutzt, Grundlagen-Dokumente wie gemeinsame Grundsätze, eine Anwendungsfall-Dokumentation und ein Whitepaper zu erarbeiten. Diese sind wichtig, um die Kompatibilität mit der laufenden Teilrevision des Heilmittelgesetzes aufzuzeigen und für die Nutzer des Services Rechts- und Investitionssicherheit zu gewährleisten. Die Initianten wirken darauf hin, bestehende Empfehlungen und Positionspapiere im Lichte der aktuellen und künftigen Regulierungen und der herrschenden Praxis zu aktualisieren.
Um das E-Rezept Schweiz als neuen Standard zu etablieren, sind Ärzteschaft und Apotheken gleichermassen gefordert. Damit Aussteller und Einlöser koordiniert umsteigen können, sind für 2025 regionale Umsetzungsprojekte im Einzugsgebiet grosser Zentrumsspitäler unter Einbezug der kantonalen Ärztegeselschaften und Apothekerverbände geplant.
Ein Fazit mit Blick nach vorne
Mit dem Erreichen des Meilensteins 2024 – der technischen Befähigung der Apotheken, E-Rezepte einzulösen – hat die Initiative E-Rezept Schweiz den Grundstein für die Zukunft gelegt. Der Weg nach 2025 ist klar: Verankerung bei den Leistungserbringern, Vertrauen schaffen bei Patientinnen und Patienten und Pflege des Dialogs in enger Zusammenarbeit und Abstimmung aller involvierten Parteien.
pharmaSuisse, die FMH und HIN danken allen, die sich bisher beteiligt haben, und laden weitere Akteure ein, sich für die Umsetzung des E-Rezepts Schweiz in der Breite einzusetzen. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft des Schweizer Gesundheitswesens – digital, vernetzt und patientenorientiert.