Wie sich Compassana und das elektronische Patientendossier (EPD) ergänzen

Gleiche Ziele, verschiedene Ansätze – das EPD und unser Angebot sind eine ausgezeichnete Kombination.

Peter Mittemeyer

13. September 2023

Das elektronische Patientendossier ist ein zentraler Akteur im Schweizer Gesundheitswesen
Das elektronische Patientendossier ist ein zentraler Akteur im Schweizer Gesundheitswesen (Grafik: iStock)

Es ist richtig, über die Digitalisierung des Schweizer Gesundheitssystems engagiert und kontrovers zu diskutieren.  
  
Der Konsens in allen Branchen ist, dass Digitalisierung ein transformatorischer Prozess ist und aus vielen Elementen besteht, die eingesetzte Technologie ist nur eines davon. Die Digitalisierung hat Einfluss auf die bestehenden Geschäftsmodelle, die Prozessorganisation der Einrichtungen intern und die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen. Medizinische Entscheidungen können über grössere und bessere Datenbasis schneller und mit höherer Qualität getroffen werden. 
  
Die Vielzahl der unabhängigen Gesundheitseinrichtungen (in der Schweiz gibt es alleine über 17.000 unabhängige ambulante Arztpraxen) und die Vielzahl der eingesetzten IT-Systeme machen Punkt-zu-Punkt Vernetzungen aufwändig und teuer.  
  
Hier setzt Compassana an. Aus den riesigen Mengen von medizinischen Informationen, die verteilt in den Gesundheitseinrichtungen und beim Patienten liegen, werden genau die Informationen identifiziert und verfügbar gemacht, die den Behandlungsteams die relevanten und aktuellen medizinische Informationen dann zur Verfügung stellen, wenn sie für Entscheidungen benötigt werden. 
  
Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachpersonen wird auf verlässlichen Daten basieren, die Patient:innenensicherheit und Behandlungsqualität kann erhöht werden. Das bedeutet, vor dem Aufbau der Technologie müssen Arbeitsweisen, benötigte Informationen und die Geschäftsmodelle aufeinander abgestimmt werden. Erst dann wird die Digitalisierung erfolgreich.  
  
Die Digitalisierung des Schweizer Gesundheitssystem kann aber nicht alleine gelingen. Das haben die Gründungspartner bereits früh erkannt und ein starkes Konsortium aus grossen Gesundheitseinrichtungen und grossen Krankenversicherungen gebildet, das Compassana initiiert hat. Eine Partnerschaft im Compassana Ökosystem und die zugehörige Plattform und Tools stehen allen in der Schweiz offen: Patient:innen wie auch Gesundheitseinrichtungen. 
  
Nun zum EPD: Es ist ebenfalls eine sehr wichtige Lösung und gemäss Selbstdefinition eine Sammlung persönlicher Gesundheitsdokumente von Patientinnen und Patienten. Diese bestimmen, wer welche Dokumente wann einsehen darf. Über eine abgesicherte Internetverbindung sind die im EPD hinterlegten Daten für Patientinnen und Patienten sowie Gesundheitsfachperson – sofern freigegeben – jederzeit abrufbar.  
  
Das Ziel des EPD ist im Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier (EPDG) so formuliert: «Mit dem elektronischen Patientendossier sollen die Qualität der medizinischen Behandlung gestärkt, die Behandlungsprozesse verbessert, die Patientensicherheit erhöht und die Effizienz des Gesundheitssystems gesteigert sowie die Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten gefördert werden.» 
  
Genau diese Ziele verfolgen wir mit Compassana auch, bieten aber zum Beispiel in unserer Patient:innen-App Funktionen, die weit über das EPD hinausgehen, etwa den Versand sicherer Nachrichten, Terminbuchung und automatisch hochgeladene Medikationslisten.  
  
Das EPD wird übrigens voraussichtlich ab 2028 an Ökosysteme andocken können. Selbstverständlich tauscht sich Compassana seit jeher mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht nur dazu aus.