Bewegung trotz Lungenkrankheit: Sportarten und Tipps für mehr Lebensqualität

Für Menschen mit Lungenkrankheiten wie Asthma, COPD oder Fibrose kann es kontraintuitiv erscheinen, sich körperlich zu betätigen. Doch zahlreiche Studien belegen, dass Bewegung langfristig die Symptome lindern kann.

Ricarda Hoppe

02. September 2025

Eine Frau steht draussen in einem sonnendurchfluteten Park. Sie trägt Ohrstöpsel, hat die Augen geschlossen und die Hände in die Hüften gestemmt. Sie wirkt entspannt, hat lange Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und trägt einen grauen Kapuzenpullover. Sonnenlicht fällt durch die Bäume im Hintergrund.
Bewegung kann bei Lungenkrankheiten helfen, die Symptome zu lindern und neue Energie zu schöpfen. (Symbolbild: Adobe Stock)

Sport und Bewegung spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung und Bewältigung von Lungenkrankheiten. Betroffene profitieren von regelmässiger körperlicher Aktivität, da diese die Lungenkapazität stärkt, die Atemmuskulatur trainiert und das allgemeine Wohlbefinden steigert. Allerdings gibt es einige Besonderheiten zu beachten, um eine Überanstrengung zu vermeiden. Welche Sportarten besonders geeignet sind und wie Betroffene sicher trainieren können.

Warum ist Bewegung wichtig?
Für Menschen mit Lungenkrankheiten wie Asthma, COPD oder Fibrose kann es kontraintuitiv erscheinen, sich körperlich zu betätigen. Doch zahlreiche Studien belegen, dass Bewegung langfristig die Symptome lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann. Die positiven Effekte umfassen:

  • Verbesserte Lungenfunktion: Regelmässiges Training hilft, die Atemmuskulatur zu stärken und die Lungenkapazität zu verbessern.
  • Steigerung der Ausdauer: Eine verbesserte Fitness erleichtert alltägliche Aktivitäten.
  • Weniger Atemnot: Kontrollierte Bewegung kann dazu beitragen, das Atemmuster zu stabilisieren.
  • Psychische Gesundheit: Bewegung hebt die Stimmung und wirkt Depressionen entgegen.

Geeignete Sportarten für Menschen mit Lungenkrankheiten
Nicht jede Sportart ist für Betroffene gleichermassen geeignet. Entscheidend ist, Aktivitäten zu wählen, die den Kreislauf fördern, aber den Körper nicht überfordern. Hier sind einige empfehlenswerte Sportarten:

  • Wandern: Besonders in ebenem Gelände oder leicht hügeligen Regionen ist Wandern eine ideale Kombination aus Ausdauertraining und frischer Luft.
  • Nordic Walking: Durch den Einsatz von Stöcken wird der Oberkörper stärker eingebunden, was die Atemmuskulatur zusätzlich trainiert.
  • Schwimmen: Im Wasser sind die Atemmuskeln besonders gefordert. Gleichzeitig unterstützt das Wasser den Körper und reduziert die Belastung auf die Gelenke.
  • Radfahren: Ob auf einem Heimtrainer oder im Freien – Radfahren ist ein ausgezeichnetes Ausdauertraining.
  • Atem- und Entspannungsübungen: Yoga und Tai-Chi kombinieren sanfte Bewegungen mit Atemtechniken und fördern die Atemkontrolle.

Wichtige Tipps für das Training
Damit das Training einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat, sollten einige Grundsätze beachtet werden:

  • Individuelles Tempo: Höre auf deinen Körper. Das richtige Tempo ist entscheidend, um Überlastungen zu vermeiden.
  • Warmlaufen: Beginne jede Einheit mit einer Aufwärmphase, um den Kreislauf langsam in Schwung zu bringen.
  • Pausen einplanen: Mache Pausen, wenn du merkst, dass die Atemnot zunimmt.
  • Sauerstoffversorgung sicherstellen: Bei Bedarf eine mobile Sauerstoffflasche verwenden, um die Sauerstoffversorgung zu gewährleisten.
  • Auf die Umweltbedingungen achten: Vermeide Sport bei extremen Wetterbedingungen, wie starker Hitze, Kälte oder hoher Luftverschmutzung.
  • Regelmässige Kontrolle: Lasse dich regelmässig von deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten, ob deine gewählte Sportart weiterhin geeignet ist.

Was ist zu vermeiden?
Intensive Ausdauersportarten wie Marathonläufe, Bergsteigen in grosser Höhe oder Kraftsport mit hohen Belastungen sind für Menschen mit Lungenkrankheiten oft nicht ratsam. Diese Aktivitäten können den Körper überlasten und zu akuten Beschwerden führen.

Fazit: Aktiv bleiben trotz Lungenkrankheit
Die richtige sportliche Betätigung kann Betroffenen helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern und die Krankheitssymptome zu lindern. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören, sich nicht zu überfordern und sich eng mit dem behandelnden medizinischen Fachperson abzusprechen. Mit einem individuell abgestimmten Trainingsprogramm bleibt Bewegung ein wichtiger Baustein in der Therapie von Lungenkrankheiten.