Früherkennung von Brustkrebs

Jährlich erkranken in der Schweiz rund 6500 Frauen an Brustkrebs. Aber auch 50 Männer erhalten jedes Jahr diese Diagnose. Das Risiko zu erkranken, steigt ab einem Alter von 50 Jahren. Wie sich die Krankheit rechtzeitig erkennen lässt

Krebsliga Schweiz

23. Januar 2024

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Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. (Foto: Pexels)

Was ist Brustkrebs-Früherkennung?
Mithilfe der Früherkennung können Mediziner:innen Brustkrebs in einem frühen Stadium entdecken. Wird Brustkrebs früh erkannt, ist der Tumor meistens klein und betroffene Frauen haben weniger Nebenwirkungen durch die Behandlungen. Zudem sind die Heilungschancen besser.

Bei Frauen ab 50 ist die Mammografie die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs. Einige Kantone haben ein Programm, bei dem Frauen ab 50 Jahren alle zwei Jahre zur einer Mammografie eingeladen werden. Solche Programme zur Früherkennung sorgen dafür, dass weniger Frauen an Brustkrebs sterben. Die Teilnahme an diesen Programmen ist freiwillig. Mehr Informationen findest du auf Swiss Cancer Screening.

Auch in Kantonen ohne Früherkennungsprogramm wird Frauen ab 50 empfohlen, alle zwei Jahre ihre Brüste untersuchen zu lassen. Sprich mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt.

Was ist eine Mammografie?
Eine Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Mithilfe dieser Untersuchung erkennen Ärztinnen und Ärzte etwaige Veränderungen im Brustgewebe. Das können sowohl gutartige als auch bösartige Veränderungen sein.

Für die Untersuchung gehst du auf die Röntgen-Abteilung im Spital oder in ein sogenanntes radiologisches Institut. Dort wird die Brust während der Untersuchung zwischen zwei Plexiglasscheiben gelegt, jeweils waagerecht und senkrecht. Den Druck der zwei Platten empfinden Frauen manchmal als unangenehm. Sprich mit der Fachperson vor Ort, falls die Untersuchung Schmerzen verursacht.

Bei Männern kann keine Mammografie durchgeführt werden. Meistens machen Ärzte dann eine Ultraschall-Untersuchung.

Wer bezahlt die Mammografie zur Früherkennung?

Kanton mit Früherkennungsprogramm
Nimmst du an einem Programm zur Früherkennung von Brustkrebs in deinem Wohnkanton teil, werden die Kosten der Mammografie von der Grundversicherung der Krankenkasse bezahlt. Und das ohne die Franchise zu belasten. Du bezahlst nur den Selbstbehalt von 10 Prozent.

Kanton ohne Früherkennungsprogramm
Die Kosten werden nicht von der Grundversicherung der Krankenkasse übernommen. Kläre mit der Zusatzversicherung deiner Krankenkasse, ob sie die Mammografie bezahlt.

Tritt Brustkrebs in deiner Familie gehäuft auf, wird die Mammografie von der Grundversicherung der Krankenkasse bezahlt. Dabei wird deine Franchise bei der Krankenkasse belastet. Ist die Franchise ausgeschöpft, zahlst du lediglich den Selbstbehalt von 10 Prozent.

Vorteile von Früherkennungsprogrammen

  • Weniger Frauen sterben an Brustkrebs.
  • Mammografien in diesen Programmen haben strenge Qualitätsstandards. Sie werden regelmässig überprüft.
  • Das Fachpersonal in diesen Programmen ist besonders ausgebildet.
  • Brustkrebs wird oftmals in einem frühen Stadium erkannt: Die Behandlungen sind weniger stark. Daher haben betroffene Frauen trotz der Diagnose eine bessere Lebensqualität.

Welche Schwierigkeiten können auftreten?

  • Manchmal zeigt die Mammografie eine verdächtige Veränderung. Nach weiteren Untersuchungen stellt sich heraus, dass es kein Brustkrebs ist. 
  • Die Strahlenbelastung der Mammografie kann schädlich sein. Jedoch ist die Strahlenmenge während einer Mammografie sehr gering.
  • Manchmal wird Brustkrebs nicht erkannt. Falls du Schmerzen in deiner Brust hast oder andere Symptome bei dir feststellst, melde dich bei deinem Frauenarzt.
  • Manchmal erkennen Mediziner:innen Brustkrebs in einem sehr frühen Stadium. Der Brustkrebs hätte nicht behandelt werden müssen. Das ist die sogenannte «Überdiagnose».

Die Haltung der Krebsliga
Die Krebsliga empfiehlt und unterstützt Mammografie-Früherkennungsprogramme. Sie folgt damit der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Die Vorteile der Früherkennungsprogramme überwiegen. 
Was kann ich selbst tun, um mein Brustkrebsrisiko zu senken?

  • Falls es in deinem Kanton ein Früherkennungsprogramm gibt, nimm daran teil.
  • Falls nicht: Sprich mit deiner Frauenärztin, wie oft du deine Brust untersuchen lassen solltest.
  • Tritt Brustkrebs in deiner Familie gehäuft auf, lasse dich individuell von deinem Arzt beraten, wie oft du dich untersuchen lassen solltest.
  • Überlege dir, ob du zur Verhütung die Pille oder in den Wechseljahren Hormone einnehmen willst. Frauen, welche die Pille oder Hormone in den Wechseljahren einnehmen, haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
  • Stille, wenn möglich, dein Kind.
  • Selbstuntersuchung der Brust: Das ist eine einfache Methode, wie du früh Veränderungen an deinen Brüsten erkennen kannst.
  • Die Selbstuntersuchung ersetzt nicht die Mammografie oder eine andere medizinische Untersuchung. Gehe, wenn möglich, regelmässig zur Früherkennung.